30. November 2015. Teheran (تهران)

Erlauben Sie mir, Sie recht herzlich zu begrüßen. Ich möchte mich auch hier, vor der Öffentlichkeit, bei unseren Gastgebern, der Islamischen Republik Iran und namentlich bei Ihrer Exzellenz dafür bedanken, dass wir hier sein können. Wir befinden uns nach besonders spannenden und erfolgreichen Verhandlungen. Ich gelte im europäischen politischen Leben schon als ein Veteran, doch habe ich jetzt eine der spannendsten Verhandlungen meines Lebens geführt. Vor dem Gespräch hatten wir uns ein großes Ziel gesetzt, wir waren mit der Absicht gekommen, einen unnatürlichen Zustand zu beenden. Der Umstand, dass sich der Iran außerhalb des Hauptstroms der Weltwirtschaft und der Weltpolitik befindet und deshalb wir Ungarn keine Beziehungen zum Iran hatten, war ein unnatürlicher Zustand. Ich gratuliere Ihrer Exzellenz und seiner Heimat, dass sie den Zeitraum der Sanktionen überstanden haben, und Ungarn sieht mit Freude, dass der Iran in den Hauptstrom der Weltpolitik und der Weltwirtschaft zurückkehrt.

Für uns Ungarn ist es ein außergewöhnliches Erlebnis, hier in Teheran zu sein. Wir befinden uns im Zentrum einer großen Zivilisation, und Sie werden es vermutlich nicht wissen, aber für uns Ungarn ist es wichtig: Die ältesten schriftlichen Denkmäler der Geschichte der Ungarn sind persische und arabische Schriftdenkmäler, und diese sind für uns äußerst kostbar. Ich möchte unterstreichen, dass wir im Namen der Kultur des Respekts gekommen sind. Ungarn steht auf der Grundlage der Politik der nationalen Souveränität, und wir sind uns darin sicher, dass ohne den Iran die sehr komplizierten Angelegenheiten dieser Region nicht geordnet werden können, die Region nicht stabilisiert werden kann. Ein neues Zeitalter beginnt in den Beziehungen unserer Länder. Ihre Exzellenz hat bereits den wirtschaftlichen Inhalt unserer Abkommen vorgestellt, dies würde ich nicht wiederholen. An dieser Stelle möchte ich nur ein Moment hervorheben, unter besonderem Hinblick darauf, dass ich nicht mehr zu den Jugendlichen gehöre, weshalb ich auch schon an die Zukunft denken muss, und ich bin mir sicher, dass das, was unsere Länder heute erreicht haben, nur dann von Dauer sein wird, wenn es auch von den nach uns kommenden Generationen fortgesetzt wird. Aus diesem Grunde möchte ich hier betonen, dass Ungarn engagiert in der Sache ist, dass zwischen den iranischen und den ungarischen Jugendlichen persönliche, freundschaftliche Beziehungen entstehen sollen, und dass so viele Verbindungen wie möglich auf gegenseitiger Freundschaft und auf Respekt beruhen sollen. Gegenwärtig studieren 1.116 iranische Studenten in Ungarn, und sie werden die bestimmenden Akteure der zukünftigen iranisch-ungarischen Beziehungen sein. Ich habe der Regierung des Iran vorgeschlagen, diese Zusammenarbeit hochzuschätzen, sie zu erweitern, sie zu vertiefen, sie zu vergrößern.

Ich möchte meinen Dank dafür aussprechen, dass unsere freundschaftliche Annäherung durch unseren Gastgeber mit Freundschaft aufgenommen wurde.